Erbkrankheiten

Erbkrankheiten bei Westernpferderassen sind leider immer öfter ein Problem und nicht mehr wegzudiskutieren. Viele selbst ernannte bzw. sogenannte Züchter machen sich leider keinen Kopf und betreiben ihr Geschäft weiter, obwohl ihnen die Gefahren sehrwohl bewusst sein müssen.

PSSM:

Die Polysaccharid Storage Myopathy ist erst seit 1992 bekannt und zeichnet sich durch einen hohen (doppelt so hoch wie normal) Glykogengehalt im Muskel aus. Zunächst wurde sie bei Quarter Horses entdeckt und ist dort auch am besten untersucht. Generell können aber alle Pferderassen betroffen sein. Die Symptome zeigen sich mitunter  sehr früh (schon beim Fohlen mitunter) in Form von Steifheit, bzw. Kreuzverschlag-ähnlichen Symptomen schon nach leichter Arbeit.

PSSM ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die sich aber durch äußere Einflüsse stark beeinflussen lässt (Ernährung, Training). Bisher sind zwei Varianten bekannt.

Beim Typ I handelt es sich um eine autosomal dominante Mutation, die sich auf die Tätigkeit der Glykogensynthase auswirkt. Beim Typ II wurde diese Mutation nicht gefunden, betroffene Pferde zeigen aber ebenso einen 2-4fach erhöhten Gehalt an Glykogen.

Die Behandlung von PSSM sieht neben einer stark kohlenhydratreduzierten, dabei aber fettreichen Ernährung, auch ein tägliches Ausdauertraining vor. Das eine kann ohne das andere nicht fruchten! Für das Training ist die Dauer und nicht die Intensität ausschlaggebend. Außerdem sollten die Trainingseinheiten sehr entspannt, also vor allem vorwärts-abwärts in ruhigem Tempo erfolgen, möglichst ohne Versammlung.

HERDA:

Bei HERDA sind die Kollagenfasern im Bindegewebe derart geschwächt, dass die obere und untere Hautschicht nicht fest miteinander verbunden sind. Die Erbkrankheit äußert sich deshalb in einer extrem verletzlichen und dehnbaren Haut an uneinheitlich über den Körper verstreuten Stellen – insbesondere betroffen ist jedoch die Rückenlinie. Es kommt häufig zu sehr schweren Läsionen und Narbenbildungen, die das Pferd für den Reiteinsatz unbrauchbar machen. Eine Heilung ist nicht möglich – betroffene Pferde müssen meist aufgrund nicht mehr heilender Wunden im Alter zwischen zwei und vier Jahren getötet werden. Quelle: http://www.barnboox.de/pferdewissen/gesundheit/krankheiten/gendefekt-herda

HYPP:

Bei der HYPP ist der Natriumfluss in und aus dem Muskel gestört: Der Natriumionenkanal öffnet und schließt sich unkontrolliert, wodurch sich der Muskel willkürlich zusammenzieht und entspannt. Labordiagnostisch äußert sich die Störung meist durch einen Kaliumüberschuss im Blut (Hyperkaliämie). Die Folge sind sporadische Attacken von Muskelzittern, Krämpfen, Lähmungen, Schwäche oder sogar Kollaps, die einige Minuten bis mehrere Stunden andauern können und unterschiedlich stark ausfallen – die Symptome reichen von einem äußerlich nicht erkennbaren leichten Zittern der Muskeln bis zum vollständigen Zusammenbrechen des Pferdes. Häufig gehen die Attacken einher mit Faszikulationen (unwillkürliche Bewegungen kleiner Muskelgruppen, insbesondere des Augenlids) und Atemgeräuschen oder verändertem Wiehern durch die Belastung der Atemmuskulatur. In schlimmen Fällen kann der Gendefekt auch lebensbedrohlich werden, wenn es zu einem Laryngospasmus (Stimmritzenkrampf) oder zu Herzstillstand aufgrund der Hyperkaliämie kommt.Quelle: http://www.barnboox.de/pferdewissen/gesundheit/krankheiten/gendefekt-hypp/

Bei der GBED fehlt dem Organismus durch einen Gendefekt das Enzym GBE, das für die Speicherung von Zucker benötigt wird. Lebenswichtige Funktionen können so nicht aufrechterhalten werden, wodurch es häufig bereits während der Trächtigkeit zu Aborten und Fehlgeburten kommt. Überlebt das Fohlen die Geburt, stirbt es spätestens nach einigen Monaten – denn eine Heilung der Krankheit ist nicht möglich.

GBED:

Ist die GBED-Vorbelastung eines Fohlens nicht bekannt, wird der Defekt nicht immer gleich identifiziert. Charakteristische Symptome bei den Doppelgenträgern sind jedoch eine anhaltende Körperschwäche bereits gleich nach der Geburt, Hypoglykämie (Unterzucker), Leukopenie (Mangel an Leukozyten), Sepsis, erhöhte Leberenzym- und Kreatininkinase-Werte und in Einzelfällen auch Missbildungen an den Gliedmaßen. Im Vergleich zu gesunden Saugfohlen bewegen sich die betroffenen Fohlen deutlich weniger und sind anfälliger für Infektionen. Um die achte Lebenswoche sterben sie ohne weitere Anzeichen – für den Züchter daher meist relativ unerwartet. Ursachen können eine plötzliche Herzschwäche oder ein vollständiger plötzlicher Abfall des Blutglukosegehalts sein. Quelle: http://www.barnboox.de/pferdewissen/gesundheit/krankheiten/gendefekt-gbed/